Im Zustand der Hypnose haben wir durch den Aufmerksamkeitswechsel der Bewusstseinsebenen Zugriff auf das Unterbewusstsein. Ganz gleich welche Art von Problemen wir auch haben mögen, sie entstehen immer irgendwo im Unterbewusstsein des Menschen. Das Unterbewusstsein registriert und speichert alles, was der Mensch wahrnimmt, ob bewusst oder unbewusst. Gestützt auf diese Informationen entstehende Glaubenssätze und Handlungsmuster welche den Alltag massgebend steuern. Auftretende Probleme und Symptome gründen also auf Speicherungen im Unterbewusstsein. Ein Symptom ist jedoch nicht die Ursache des Problems, sondern nur ein Zeichen dafür, dass etwas im Unterbewusstsein nicht korrekt abgespeichert oder mit dem Alltag nicht mehr kompatibel ist.

Ziel der Hypnose ist es dann, im Unterbewusstsein den Auslöser für das Symptom zu finden und aufzudecken, diesen zu neutralisieren und so den einst natürlichen und ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. In diesem Vorgehen unterscheidet sich die Hypnose von den meisten anderen Therapieformen welche sich nur auf der Bewusstseinsebene bewegen und nicht ins Unterbewusstsein zur Ursache vordringen. Der Nutzen der Hypnose ist wissenschaftlich gut belegt und immer neue Studien beweisen deren Wirksamkeit und erweitern die Anwendungsmöglichkeiten fortwährend.

Hypnose ist ein Zustand tiefer Entspannung und gleichzeitig erhöhter Konzentration. Das Tagesbewusstsein tritt in den Hintergrund und das Unterbewusstsein in den Vordergrund und dabei wird der selbstbeobachtende Prozess des Gehirns verstärkt.
Wir alle kennen diesen Zustand, wenn auch oft nicht bewusst. Mindestens zweimal pro Tag, kurz vor dem Einschlafen und kurz vor dem Aufwachen, befinden wir uns im Zustand der Hypnose, nämlich dann, wenn wir uns im Alphazustand befinden. Hypnose hat jedoch nichts mit Schlaf und Ohnmacht zu tun, denn da fehlt uns das Bewusstsein, im Gegensatz zur Hypnose. In Hypnose können Sie aber auch bei einer längeren Autofahrt sein, wenn Sie wohl konzentriert sind, sich aber nicht an alle Einzelheiten erinnern können, oder wenn Sie tief versunken einen Film anschauen und alles rundum ausblenden. Hypnose ist also ein völlig natürlicher Zustand, den wir meist mehrmals täglich erleben, ohne diesen wirklich zu bemerken oder als Hypnose zu identifizieren.

Bereits in früherer Zeit war der Zustand der Hypnose den Sumerer, Ägypter, Griechen und Römer bekannt, und sie nutzten diesen für zeremonielle und heilende Aktivitäten. Dies natürlich noch nicht so gezielt, wie wir diesen heute zu nutzen wissen, aber dennoch sehr gezielt. Hypnose ist als keine neue Entdeckung, sondern blickt auf eine Jahrtausend alte Tradition zurück.

Beim Stellen dieser Frage geht es wohl um den Aspekt der Willenslosigkeit, Manipulation und Ausnutzung.

Ich kann Sie beruhigen, in der Hypnose sind Sie alles andere als willenlos. Sie bekommen alles mit und selbst in einer sehr tiefen Hypnose könnten Sie den Raum sofort verlassen, würde beispielsweise ein Feuer ausbrechen. Sie können sehr klar denken und würden daher sofort erkennen, falls Ihnen der Hypnosetherapeut einen Befehl gibt, der gegen Ihre Moral, Ethik, Überzeugungen verstossen oder gegen Ihren Willen laufen würde. Diesen würden Sie einfach nicht ausführen oder die Augen öffnen und gehen!

Es gibt allerdings auch unqualifizierte Hypnotiseure, welche z.B. auf der Bühne in Hypnose gefährliche Sachen (Stunts) ausprobieren – diese Dinge sind auch ohne Hypnose gefährlich und ich würde keinem raten, solche Sachen zu tun – ob in Hypnose oder einfach so!

Da in der Hypnosetherapie vom Klienten sehr viel geleistet wird, kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass nach der Hypnose leichte Schwindelgefühle oder Kopfschmerzen auftreten, welche aber rasch wieder verschwinden.

Nein, denn Sie können denken und entsprechend selber entscheiden, welche Informationen Sie gerne teilen würden und welche nicht. Es ist gar so, dass Sie in Hypnose um einiges aufmerksamer und fokussierter sind, als im normalen Alltagsbewusstsein, daher würden Sie wohl eher Geheimnisse im Alltagsbewusstsein verraten und nicht in Hypnose. Sie könnten auch lügen, denn Sie sind ja in der Lage klar zu denken.

Würde in der Therapie ein Thema angesprochen werden, über welches Sie nicht sprechen möchten, dann ist das in Ordnung, denn die Sitzung kann trotzdem erfolgreich gestaltet werden.

Absolut nicht! Denn weil Sie denken können und jederzeit die Kontrolle über sich und Ihren Körper haben, würden Sie wohl keine Sachen ausführen, welche Ihren Wertvorstellungen und Überzeugungen zuwiderlaufen. Sie schlafen nicht und sind auch nicht ohnmächtig – im Gegenteil, Sie sind hoch fokussiert und sehr klar.

Solche Ideen und Irrtümer stammen aus Filmen, Büchern und Erzählungen und umgeben so manche Bühnenhypnose mit einem «mystischen Schleier». Doch der Realität entsprechen diese Ideen überhaupt nicht.

Erstmal ist es wichtig zu wissen, dass niemand in der Hypnose schläft! Denn beim Zustand der Hypnose handelt es sich nicht um Schlaf, daher kann man auch nicht „aufwachen“ aus der Hypnose, sondern man „kommt wieder heraus“ aus diesem angenehmen, wohltuenden Zustand der Hypnose.

Bis jetzt ist noch jede Person, die hypnotisiert wurde auch wieder aus der Hypnose wieder rausgekommen. Denn es ist unmöglich in der Hypnose stecken zu bleiben! Selbst auch dann, wenn der Hypnotiseur den Raum verlassen oder gar tot umfallen sollte. Entweder kommt man ganz einfach aus der Hypnose heraus – zurück in den «Alltags-Wachzustand» – oder aber geht in einen leichten Schlaf über und wacht dann ganz normal auf, wie am Morgen. Diese Gefahr besteht also überhaupt nicht und nachdem wir ja mehrmals täglich, meistens ohne es zu wissen, ganz natürlich in den Zustand der Hypnose gleiten, kommen wir auch wieder heraus.

Wie bereits erwähnt, schläft man nicht, wenn man in Hypnose ist. Ganz im Gegenteil, man ist sogar sehr aufmerksam und konzentriert, nur eben auf einer etwas anderen Ebene und hört auch alles, was um einen herum passiert. Sie hören alle Stimmen und Geräusche, gleich welcher Art.

In der Selbsthypnose kann es jedoch gerne mal geschehen, dass man beim Hören der CD einschläft. Dies ist aber nicht weiter schlimm, da das Gehirn weiterhin die Botschaften aufnimmt und verarbeitet. In der Praxis beim Hypnosetherapeuten sollte dies jedoch nicht geschehen, da dann die Effizienz der Therapie stark beeinträchtig wird.

Kein Problem, denn dann funktioniert Hypnose auch nicht, denn niemand kann gegen seinen Willen hypnotisiert werden. Kein Hypnotiseur kann etwas ausrichten, wenn eine defensive oder gar ablehnende Haltung da ist. Es muss ein Rapport zwischen Hypnotiseur und Hypnotisierten bestehen.

Nach dem Vorgespräch, wenn alle Fragen beantwortet wurden, können Sie sich entscheiden, ob Sie hypnotisiert werden wollen oder nicht.

Es ist ganz unterschiedlich, wie Hypnose wahrgenommen wird. Es kommt auch ganz klar auf den Grad der Intensität der erreichten Hypnose an.

Einige Menschen fühlen sich dabei sehr schwer, andere meinen fast wie zu schweben, aber alle spüren eine angenehme Entspannung, wie sie sie zuvor selten erlebt haben.

Wie früher bereits erwähnt, ist man nicht ohnmächtig und schläft auch nicht.

Da eine Person in der Hypnosetherapie alles hört und auch denken kann, erinnern sich die meisten Personen am Ende der Sitzung an fast alles sehr genau. Es kommt jedoch auf die Person, deren Verfassung und die tiefe der Hypnose an, denn es kommt auch vor, dass jemand sich nur schlecht erinnern kann.

Ein interessanter Effekt ist jedoch die «Zeitverzerrung», welche viele Menschen erleben. Eine Hypnosetherapie kann gut und gerne 1 ½ Stunden dauern, aber die Hypnotisierten könnten schwören, dass sie maximal 20 Minuten in Hypnose waren. Es scheint also alles wie in einem Zeitraffer zu geschehen und gewisse Sachen werden gespeichert und andere nicht.

Jede Person ist bis zu einem gewissen Grad hypnotisierbar. Jedoch haben etwa 30% aller Menschen ein angeborenes Talent, sehr rasch und tief in die Hypnose gehen zu können. Alle anderen können es jedoch ebenfalls erlernen, denn jeder Mensch ist hypnotisierbar, solange er bei klarem Verstand ist und einen durchschnittlichen IQ besitzt.

Je intelligenter ein Mensch, je phantasievoller und je grösser die Fähigkeit sich zu konzentrieren, desto einfacher kann dieser hypnotisiert werden. Willensschwäche oder Willensstärke haben nichts mit dem Grad der Hypnotisierbarkeit zu tun.

Kinder sind, sobald sie entsprechend das Verständnis für die Sprache entwickelt haben, sehr gut zu hypnotisieren, da sie absolut keine Vorurteile oder Ängste gegenüber der Hypnose entwickelt haben.

Nicht hypnotisierbar sind hingegen Menschen, die nicht den notwendigen Verstand oder die Mindest-Intelligenz aufbringen, Worte und Gestik des Hypnosetherapeuten im Kopf in Bilder und Gefühle umzusetzen.

Bis heute bezahlen die Krankenkassen leider nichts an die Hypnosetherapie. 

Der Hypnoseverband ist bemüht dies zu ändern.

Nein, denn Hypnose hat nichts mit glauben zu tun! Es handelt sich um einen natürlichen Zustand welcher für die Therapie gezielt herbeigeführt wird. Wenn sich jemand auf die Hypnose einlässt, dies also wirklich möchte, kann die Hypnose ihr Potential entfalten.

Aktuell untersucht ein Forscherteam der Uni Zürich und der ETH die Zustände der Hypnose in einer dafür passenden Studie, da es bisher kaum wissenschaftliche Erklärungsmodelle für die Praxiserfolge gibt. Ich selber führe Teilnehmer der Studie in Hypnose, so dass die Messungen durchgeführt werden können. Erste Resultate dürften in Kürze vorliegen.